Alternative Lernorte

Im Zusammenhang mit der Intensivierung der Lernbegleitung bei Lernschwierigkeiten, bei der Förderung in Deutsch als Zweitsprache, bei Unterrichtsstörungen oder mit dem gegenseitigen Coachen unter Schülerinnen und Schülern entwickeln Schulen alternative Lernorte ausserhalb des Klassenunterrichts. In der Praxis werden dafür Bezeichnungen wie "Lernpavillon", "Ergänzender Förderort" oder "Time-in-Angebot" verwendet.

Die Implementierung eines alternativen Lernorts bedeutet eine tiefgreifende Veränderung, weil grundlegende Strukturanpassungen notwendig sind. Eingespielte Abläufe müssen überarbeitet, neue Rollenkonstellationen, neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen etabliert werden.

Schulen mit alternativen Lernorten können Vorteile bieten, befinden sich aber zugleich immer auch in pädagogischen Spannungsfeldern. So zum Beispiel bezüglich der personellen Ressourcen, der Zusammenarbeit der involvierten Lehrpersonen oder, wenn Schülerinnen und Schüler aus dem Klassenunterricht vorübergehend ausgegrenzt werden.

Aufgrund der Erfahrungen von Schulen lassen sich acht Spannungsfelder benennen:
 

  • Bezeichnung des Lernorts: Zwischen positiver Bedeutung des Neuen und Herabsetzung des Bestehenden
  • Gute Lernbedingungen: Zwischen Weiterentwicklung und Delegation
  • Auszeit vom Klassenunterricht: Zwischen Disziplinierung und Lerngelegenheit für alle
  • Zugangsregelung: Zwischen Zuweisung und Freiwilligkeit
  • Kooperation: Zwischen niederschwelliger und systematischer Zusammenarbeit
  • Ressourcenverlagerung: Zwischen Wirkungserwartungen und De-Professionalisierung
  • Schulentwicklung: Zwischen kurzfristigem Projekt und langfristigem Aufbau von Problemlösekompetenz
  • Eltern und Behörden: Zwischen niederschwelliger und offensiver Kommunikation

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